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  1. Das Meisterwerk des Historikers Flavius Josephus (siehe das Nähere über Leben, Schriften und Charakter in der Einleitung zu meiner Übersetzung der „Jüdischen Altertümer") ist seine Geschichte des Jüdischen Krieges, die er, obwohl sie zeitlich den „Altertümern" nachfolgt, doch früher als diese geschrieben hat. Was in der Einleitung ...

    • Gliederung Des Werks
    • Inhaltsangabe
    • Kriegsgeschichte eines Besiegten für Die Sieger
    • Themen
    • Rezeption
    • Textforschung
    • Bibliographie
    • Anmerkungen

    Wie Josephus im Vorwort selbst erklärte, hatte er sein Werk in sieben „Bücher“ eingeteilt. Buch 1 ist bei weitem das längste; die ersten beiden Bücher machen zusammen 42 % des gesamten Textes aus. Auf diese Weise wird die im vierten Buch berichtete Ermordung der Hohenpriester Ananus und Jesus als Wendepunkt der Handlung betont: von nun an erscheint...

    Buch 1

    Unter der Regierung des Seleukidenherrschers Antiochos IV. Epiphanes kommt es zu einem Konflikt zwischen Oniaden und Tobiaden in Jerusalem; der Hohepriester Onias flieht ins Ptolemäerreich und gründet einen Tempel nach dem Muster des Jerusalemer Tempels in Heliopolis. In Judäa erhebt sich die Bevölkerung unter Führung der Makkabäer erfolgreich gegen die seleukidische Oberherrschaft. Dadurch entsteht ein unabhängiger jüdischer Staat. Das priesterlich-königliche Geschlecht der Hasmonäer regiert...

    Buch 2

    Um Herodes’ Nachfolge kommt es zu Konflikten. Rom versucht, von Jerusalem und Caesarea Maritima aus seine Herrschaft über Judäa zu festigen. Das Unvermögen des Prokurators Gessius Florus, den Konflikt zwischen Judäern und Samaritanern zu schlichten (bzw. im Sinne des Josephus: zugunsten der Judäer zu entscheiden), führt dazu, dass sich militante Gruppen, sogenannte „Räuber“, bilden. Jüdische und nichtjüdische Einwohner Caesareas ringen um die Dominanz in der von Herodes gegründeten Stadt; die...

    Buch 3

    Kaiser Nero beauftragt Vespasian mit der Rückeroberung Judäas. Eine gewaltige römische Armee nähert sich Galiläa, doch Josephus kann sie durch kluge Kriegführung eine Weile aufhalten. Er hält Jotapata 47 Tage gegen die römische Belagerung und gerät unter dramatischen Umständen in Gefangenschaft. Er sagt Vespasian das Kaisertum voraus. Ansonsten fällt Galiläa der römischen Armee leicht zu, da die zentrale Stadt Sepphorisin dem gesamten Konflikt pro-römisch ist.

    Erzählhaltung

    Josephus betonte, dass er als Augenzeuge allen Historikern überlegen sei, die sich mit Kenntnissen aus zweiter Hand daranmachten, diesen Krieg zu beschreiben. Außerdem wolle er beide Seiten gerecht darstellen. Wer dem Kriegsgegner, den Judäern, Respekt verweigere, setze auch die Leistung von Vespasian und Titus herab. In seinem Vorwort stellte sich Josephus in die Tradition griechischer Geschichtsschreibung. Die Forschung ist geteilter Meinung, wie stark Josephus von Thukydides beeinflusst wa...

    Josephus als Erzähler und Josephus als Akteur

    Der Erzähler stellt sich eingangs als Josephus, Jerusalemer Priester und Augenzeuge der im Folgenden beschriebenen Ereignisse vor. Er begleitet das Geschehen mit seinen Kommentaren und besitzt gegenüber den handelnden Personen einen großen Informationsvorsprung. Erst im zweiten der sieben Bücher tritt in 3. Person ein jüdischer Feldherr Josephus auf. Am Ende des Werks (7,448) identifiziert sich der Erzähler mit dieser Figur. Beide sind bis dahin strikt voneinander getrennt. Dem jüdischen Feld...

    Integrität des Autors

    Geschichtsschreibung war in der Antike ein moralisches Unterfangen, dem sich idealerweise ältere Politiker widmeten, die dabei von ihrem Ruf als Personen des öffentlichen Lebens, womöglich auch militärischer Erfahrung, zehrten. Für Josephus war es als Autor des Bellumvon zentraler Bedeutung, die Leser von seiner Integrität zu überzeugen. War dieses Vertrauensverhältnis vorhanden, so würden sie auch seine Geschichtsdarstellung akzeptieren, bzw. die Geschichtsdarstellung zerfiel in eine Reihe v...

    Härte und Todesverachtung

    Gängige römische Propaganda war es, besiegten Feinden die Männlichkeit abzusprechen (vgl. die Capta-Münzen, Foto). Josephus verfolgt dagegen im Bellum die Strategie, sein Volk als ein zweites Sparta darzustellen – „Todesverachtung“ (θανάτου περιφρόνησις thanátou periphrónēsis) und „Durchhaltevermögen“ (καρτερία kartería) der Männer sind Leitworte. In diesen Kontext ordnet Mason die Essener-Beschreibung im Bellum mit ihrem militärisch geprägten Vokabular ein. Essener seien eine Art jüdische El...

    Ende des Tempels

    Die Bedeutung, die Jerusalem und der Tempel im Kriegsbericht des Josephus haben, wird im Vergleich mit Tacitus deutlich. Dem römischen Historiker zufolge hatte Titus Rom vor Augen, und die Eroberung Jerusalems war eine Zwischenstation auf dem Weg dahin. Josephus dagegen inszenierte die Annäherung an Jerusalem. Als die römische Armee den Skopusberg erreicht, heißt es, dass dies der Punkt sei, von wo man die Stadt und den leuchtenden Tempel erstmals sehe. Vor Beginn der Belagerung Jerusalems sc...

    Das Bellum ist die bedeutendste Quelle für die Geschichte Judäas von der frühen hellenistischen Zeit bis zur Zerstörung des Zweiten Tempels. Kirchenväter wie Eusebius von Caesarea und Origenes werteten dieses Werk als Zeugnis für die christliche Heilsgeschichte aus und interpretierten das Ende des Zweiten Tempels als Strafe für den Tod Jesu Christi...

    Benedikt Nieseerstellte den griechischen Text des Bellum aufgrund von sieben Pergamentcodices, die nach seinem Urteil den besten Text boten: 1. Codex Parisinus Graecus 1425, 10./11. Jahrhundert, Französische Nationalbibliothek 2. Codex Ambrosianus D50sup. = Gr. 234, 11. Jahrhundert, Biblioteca Ambrosiana (Mailand): Sammelhandschrift mit sechs versc...

    Werkausgaben

    1. 1581 deutsche Ausgabe von Josephi’s Von alten jüdischen Geschichten. Vom jüdischen Krieg. In der Sammlung des Jüdischen Museums der Schweiz.Flavii Iosephi Opera. Edidit et apparatu critico instruxit Benedictus Niese. 7 Bde. Berlin 1885–1895. – Bd. 6: De bello Iudaico libros VII. Ediderunt Justus a Destinon et Benedictus Niese. 1894. LXXVI, 628 S. 2. De bello Judaico – Der Jüdische Krieg. Griechisch–deutsch, herausgegeben und mit einer Einleitung sowie mit Anmerkungen versehen von Otto Mich...

    Hilfsmittel

    1. A complete concordance to Flavius Josephus. Hrsg. von Karl Heinrich Rengstorf und Abraham Schalit. Leiden 1968–1983. – Bd. 1: Α–Δ. 1973. XXVIII, 546 S. – Bd. 2: Ε–Κ. 1975. 550 S. – Bd. 3: Λ–Π. 1979. 598 S. – Bd. 4: Ρ–Ω. 1983. 398 S. – Supplementband: Namenwörterbuch zu Flavius Josephus. Bearbeitet von Abraham Schalit. 1968. XVI, 144 S. 2. Heinz Schreckenberg: Bibliographie zu Flavius Josephus. 2 Bände. Leiden 1968–1979. Bd. 1: Bibliographie. 1968. XVIII, 336 S. Bd. 2: Supplementband mit Ge...

    Monographien

    1. Günther Baumbach: Die Pharisäerdarstellung des Josephus – propharisäisch oder antipharisäisch?Münster 1997. 42 S. 2. Helgo Lindner: Die Geschichtsauffassung des Flavius Josephus im „Bellum Judaicum“. Gleichzeitig ein Beitrag zur Quellenfrage. Brill, Leiden 1972. XII, 166 S. 3. Gottfried Mader: Josephus and the Politics of Historiography: Apologetics and Impression Management in the Bellum Judaicum. Brill, Leiden 2000. 4. Sören Swoboda: Tod und Sterben im Krieg bei Josephus. Die Intentionen...

  2. Im Bellum beschrieb Josephus ausführlich das Leiden der Menschen im belagerten Jerusalem. Er brach mit den Konventionen der antiken Geschichtsschreibung, die ihn zu Sachlichkeit verpflichteten, um über das Unglück seiner Heimat zu klagen.

  3. In den Jahren 75–79 n. Chr. verfasste Josephus das Werk Geschichte des jüdischen Krieges (Griechisch: Ἱστορία Ἰουδαϊκοῦ πολέμου πρὸς Ῥωμαίους ). Darin schilderte er den langen Kampf der Juden gegen Fremdherrschaft, beginnend mit der Besetzung Jerusalems durch die Seleukiden unter Antiochos IV.

  4. In seinen im Jahr 93 beendeten Antiquitates Judaicae (»Jüdische Altertümer«) beschreibt J. in 20 Bänden die ganze biblische Geschichte »von der Geburt des ersten Menschen« bis zum Beginn des Krieges gegen Rom. Diese Bibelparaphrase ist von Interesse für Theologen, denn sie enthält Spuren zeitgenössischer Bibelexegese.

  5. Das Werk Jüdischer Krieg von Flavius Josephus, der als Angehöriger des Jerusalemer Priesteradels, jüdischer Militärführer in Galiläa und Freigelassener Vespasians selbst in das Geschehen involviert war, ist die wichtigste Quelle .

  6. Die Paragraphenzählung ist die heute übliche Zitationsweise bei Josephus und soll dementsprechend an der korrekten Stelle hervorgehoben werden. Die andere Zählweisen (Kapitel) bitte in runde Klammern setzen, um die Zählungen leichter unterscheidbar zu machen.