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Stendal liegt unweit westlich der Elbe in der südöstlichen Altmark. Berlin ist etwa 120 Kilometer entfernt, Hannover etwa 150 Kilometer. Leipzig ist etwa 160 Kilometer und Hamburg etwa 180 Kilometer entfernt. Stendal liegt etwa 55 Kilometer nördlich von Magdeburg auf der Achse Wolfsburg–Berlin.
Mittelalter bis 20. Jahrhundert
Archäologenentdeckten an der Rathenower Straße einen hölzernen Kastenbrunnen, der in das Jahr 889 datiert und auf eine vorstädtische Besiedlung hindeutet. Eine angeblich von Kaiser Heinrich II. 1022 ausgestellte Urkunde, in der das Dorf Steinedal unter den Besitzungen des Michaelisklosters in Hildesheim erscheint, ist eine Fälschung des 12. Jahrhunderts. Die als Vorlage dienende echte Urkunde Heinrichs II. (Nr. 479) enthält diesen Ortsnamen nicht. Der Brandenburger Markgraf Albrecht der Bär g...
Erster Weltkrieg
Am 3. August 1914 zog die erste Schwadron der, in Stendal stationierten, Husaren (Magdeburgisches Husaren-Regiment Nr. 10) in den Ersten Weltkrieg. In den Lazaretten der Stadt trafen am 8. September 1914 die ersten Verwundeten ein, etwa 160 Soldaten. Im Dezember 1916 waren zudem in dem Mannschaftsgefangenenlager am Stendaler Exerzierplatz bereits mehr als 11.000 Kriegsgefangene untergebracht. 1917 wurden zwei Glocken des Doms und eine Glocke der Marienkirche abgebaut und an die Metall-Mobilma...
Zweiter Weltkrieg
Die Stadt geriet im Zweiten Weltkrieg, hauptsächlich aufgrund der hier stationierten Truppenteile der Wehrmacht, zunehmend in den Fokus alliierter Bombenangriffe. Es kam häufig zu Luftkämpfen über Stendal, bei denen alliierte Bomber und deutsche Jagdflugzeuge auch über der Stadt oder in der Nähe abstürzten. Stendal und die auf dem Fliegerhorst Stendal-Borstel stationierten Jagdgeschwader (unter anderem das Jagdgeschwader 301 „Wilde Sau“) lagen direkt in der Einflugschneise der Bomberverbände,...
Die meisten Einwohner Stendals sind heute konfessionslos. Im Jahre 2011 gehörten von den 40959 Einwohnern der Stadt Stendal rund 15 % der evangelischen und rund 3 % der katholischen Kirche an. Die evangelischen Christen gehören zum Pfarrbereich St. Jacobi oder zur Stadtgemeinde Stendal, zu der der Dom sowie die Kirchen St. Marien, Paulus, St. Petri...
Stadtrat
Dem Stadtrat der Hansestadt Stendal gehören 40 Mitglieder an. Nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ergab sich folgende Sitzverteilung: 2015 wurde aufgrund unzulässigerweise ausgegebener Massen-Vollmachten für die Briefwahl zum Stadtrat eine Wiederholung der Briefwahl beschlossen. Durch Rechtsänderungen hatte sich die Anzahl der Mitglieder des Stadtrates bis zur Kommunalwahl 2014 um 13 Entsandte aus den zuletzt eingemeindeten 13 Ortschaften auf 53 erhöht.Der Oberbürgermeister ist zusätzlich s...
Oberbürgermeister
Von 2001 bis 2022 war Klaus Schmotz Oberbürgermeister der Stadt. Er wurde 2001 mit 74,9 % der Stimmen gewählt, 2008 und 2015 wurde er in seinem Amt bestätigt. Schmotz war kurz vor der Wahl 2015 mit Blick auf seine Vita in DDR-Zeiten in die Kritik geraten, weil er als Finanzoffizier im Stab des Grenzkommandos Nord der Grenztruppen der DDRtätig gewesen war. Bei der Stichwahl am 24. April 2022 wurde der parteilose Bastian Sielerzum neuen Oberbürgermeister gewählt. Er setzte sich mit 55,2 % der g...
Wappen
1. Wappen, DDR-Zeit 2. Aktuelles Wappen Das Wappen wurde am 10. Juli 1995 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt. Blasonierung: „Gespalten in Silber; vorn am Spalt ein roter golden bewehrter Adler, hinten vier (1:2:1) rautenförmige grüne Steine.“ Die Farben der Stadt sind Rot – Silber (Weiß). Das älteste Stadtsiegel von Stendal, schon 1263 nachweisbar, zeigt eine gezinnte runde Stadtmauer mit offenem Tor, überragt von sechs Türmen, darüber der brandenburgische rote Adler. Das Sekre...
Denkmale, Begräbnis- und Gedenkstätten
1. Denkmal für Johann Joachim Winckelmann 2. Büstendenkmal für Gustav Nachtigal 3. Gedenktafel im Stendaler Dom für die gefallenen Soldaten und Offiziere aus Stendal während des Deutsch-Französischen Krieges 4. Traditionsdenkmal zur Erinnerung an das hundertjährige Bestehen des Magdeburgischen Husaren-Regiments Nr. 10, Altedorfstraße (enthüllt 1923) 5. Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges der Kirchgemeinde der Katharinenkirche (ehemalige Klosterkirche, jetzt Musikforum Kathar...
Stolpersteine
Es gibt in der Stadt sechs Stolpersteine, zwei in der Hallstraße, zwei in der Grabenstraße sowie einer in der Breiten Straße und einer in der Karlstraße. Ungewöhnlich dabei ist, dass der Rechtsanwalt Julius Charig sowohl einen Stein vor seiner ehemaligen Kanzlei (Karlstraße) als auch seinem Wohnhaus (Grabenstraße 4) hat. An der Ecke Bruchstraße/Ostwall gibt es eine Gedenktafel für die Synagoge. Das Gebäude existiert noch und wird als Wohnhaus genutzt.
Theater
Kulturelles Zentrum der Stadt und der gesamten Region ist das Theater der Altmark. Es wurde 1946 gegründet und engagiert sich stark im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters. Neben den eigenen Theateraufführungen finden regelmäßig Gastspiele verschiedener Musik- und Tanztheater statt. Weiterhin gibt es eine Sinfoniekonzertreiheund es werden Theaterbälle, Konferenzen und andere Veranstaltungen ausgerichtet. Neben dem Theater der Altmark besteht seit 1998 die Kunstplatteals kulturelles Zentrum...
Schienenverkehr
Stendal Hauptbahnhof ist der wichtigste SPNV-Knoten im Norden Sachsen-Anhalts.Im Personenfernverkehr halten hier Intercity- und Intercity-Express-Züge. Im Stadtgebiet befinden sich neben dem Hauptbahnhof die Stationen Stendal-Stadtsee und Stendal Hochschule an der Strecke nach Wittenberge und der Haltepunkt Stendal-Vorbahnhof an der Strecke nach Tangermünde. Der Schienennahverkehr wird durch verschiedene Gesellschaften übernommen: 1. Die S-Bahn S1 gehört zur S-Bahn Mittelelbe, der Betreiber i...
Nahverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Bahn-Bus-Landesnetz Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindungen führen, betrieben von der Stendalbusund Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land, ab Stendal: 1. Linie 790: Stendal ↔ Fischbeck ↔ Jerichow ↔ Redekin ↔ Scharteucke ↔ Genthin 2. Linie 900: Stendal ↔ Fischbeck ↔ Schönhausen ↔ Klietz ↔ Havelberg ↔ Glöwen Der innerstädtische Personennahverkehr wurde von 1892 bis 1926 durch die Stendaler Straßenbahn AG bedien...
Straßenverkehr
Bei Stendal kreuzen sich die Bundesstraße 189 (Magdeburg–Wittenberge) und die Bundesstraße 188 (Rathenow–Gardelegen). Geplant ist die Weiterführung der Bundesautobahn 14 („Altmark-Autobahn“) von Magdeburg über Stendal nach Schwerin.
Bildungseinrichtungen
1. Hochschule 1.1. Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)„h²“ 2. Gymnasien 2.1. Rudolf-Hildebrand-Gymnasium 2.2. Winckelmann-Gymnasium 2.3. Privatgymnasium Stendal 2.4. Fachgymnasien für Wirtschaft bzw. Gesundheit und Soziales in der Berufsbildenden Schule II 1. Sekundarschulen 1.1. Diesterweg-Sekundarschule 1.2. Komarow-Sekundarschule 1.3. Sekundarschule „Am Stadtsee“ (1973–1990 POS „Otto-Grothewohl-Schule“) 1.4. Sekundarschule „Comenius Stendal“ (ab 1931 als Oberlyzeum; 1953–1990 Russischschule„...
Justiz
Das Justizzentrum „Albrecht der Bär“ ist in ehemaligen Kasernengebäuden in der Scharnhorststraße 40–44 untergebracht, die Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet worden sind. Hier befinden sich das Amtsgericht Stendal mit dem Grundbuchamt und dem Zentralen Registergericht des Landes Sachsen-Anhalt, die Staatsanwaltschaft Stendal, das Arbeitsgericht Stendal, das Zentrale Altaktenlager Sachsen-Anhalt – Nord - sowie der Landesbetrieb Bau – Niederlassung Nord. 1. Landgericht Stendal 2. Amtsgericht...
Ehrenbürger
1. 1872 und 1895: Otto Fürst von Bismarck(1815–1898), im heutigen Landkreis Stendal geboren 2. 1894: Friedrich Hermann Haacke (1824–1899), Leiter des Johanniter-Krankenhauses und Königlicher Kreisphysikus, widmete sich der Bekämpfung von Choleraepidemien, die im 19. Jahrhundert in Stendal wüteten. Ihm zu Ehren wurde der Haacke-Brunnen am Sperlingsberg errichtet. 3. 1995, 7. Mai: Eugenia Jütting (1907–2004) und Hans Jütting(1909–1999), Gründer der Hans und Eugenia Jütting Stiftung. Der Geschäf...
Söhne und Töchter der Stadt
1. Siehe Liste von Söhnen und Töchtern Stendals
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
1. Albrecht der Bär(um 1100–1170), Markgraf von Brandenburg, „Gründer“ der Stadt 2. Heinrich von Gardelegen(um 1150–1192), Gründer des Kollegiatstifts St. Nikolai in Stendal 3. Johann Lüdecke(um 1510–1559), Generalsuperintendent in Stendal 4. Germanus Luidtke(1592–1672), Bürgermeister in Stendal 5. Daniel Bernhardi(1622–1707), Generalsuperintendent in Stendal 6. Johann Christoph Meurer(1668–1740), Generalsuperintendent in Stendal 7. Peter du Moulin (1681–1756), General Friedrichs II., wohnte...
Mit dem Erstausgabetag 7. Juli 2022 gab die Deutsche Post AG anlässlich des 1000-jährigen Bestehens von Stendal ein Sonderpostwertzeichen im Nennwertvon 85 Eurocent heraus. Der Entwurf stammt von der Grafikerin Grit Fiedler aus Leipzig.
Hannelore Sachs: Stendal (Kunstgeschichtliche Städtebücher). Leipzig 1967.Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär, die Altmark und die erste Erwähnung Stendals. In: Stadt Stendal, Altmärkisches Museum Stendal (Hrsg.): 850 Jahre Hansestadt Stendal – das Stendaler Markt- und G...Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.2138–2168,...Ludwig Götze: Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal. 1. Auflage. Franzen & Große, Stendal 1873 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11157801~S...- 12 Sitze
- 5 Sitze
- 10 Sitze
Es gibt viele gute Gründe nach Stendal zu kommen - unsere reizvolle Stadt bietet unzählige Erlebnisse. Ob unterwegs auf den Spuren der Hanse oder in spannenden Touren per Rad durch die naturbelassene Landschaft des Uchtetals - hier findet sich etwas für Jedermann.
14.07.2024 Top 10 Stendal Sehenswürdigkeiten: Hier finden Sie 725 Bewertungen und Fotos von Reisenden über 29 Sehenswürdigkeiten, Touren und Ausflüge - alle Stendal Aktivitäten auf einen Blick.
Wahr-Zeichen in der Hansestadt Stendal entdecken // Denkmal-Eigentümer*innen gesucht. Wer die Pforten im Rahmen des Denkmaltages für Besucherinnen und Besucher öffnen möchte, kann sich bei der Denkmalbehörde der Hansestadt Stendal melden.
